Projekt

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Die Idee des Lighthouse Welcome Centers®

neues-lighthouseDas Lighthouse Welcome Center® wurde im Dezember 2014 in der Erstaufnahmeeinrichtung Bayernkaserne im Münchner Norden eröffnet. Die drei Partner Lichterkette e.V., Diakonie München und Oberbayern – Innere Mission München e.V. und Ingvild Goetz Philantropy setzten damit ihre Grundidee in die Tat um, gemeinsam ein Willkommensprojekt für geflüchtete Menschen zu entwickeln. Das Lighthouse Welcome Center® war zwei Jahre lang Anlaufstelle für neu ankommende Geflüchtete, die in der Bayernkaserne registriert und erstversorgt wurden. Sie blieben nur wenige Tage bis Wochen. Über 100 Ehrenamtliche im Schichtdienst begrüßten die Asylsuchenden mit einem freundlichen Lächeln, gaben ihnen alltagspraktische Orientierung innerhalb und außerhalb des Geländes und informierten sie  über alles Wissenswerte: Wo ist was in der Bayernkaserne? Wohin können sie sich in welchen Fällen wenden? Wie sieht die Umgebung aus – wo kann man einkaufen oder zum Arzt gehen? Wie kommt man mit dem MVV in die Stadt? und vieles mehr…

Im Dezember 2016 schloss die Erstaufnahme in der Bayernkaserne und das Lighthouse Welcome Center® zog innerhalb des Geländes um.

Das Lighthouse Welcome Center® ab 2017

LighthouseSeit Mai 2017 stand das Lighthouse Welcome Center® in der Bayernkaserne hinter dem Eingang Heidemannstr. 50 und bewährte sich als Anlaufstelle für Geflüchtete, die dort in den dezentralen Unterkünften der Stadt München lebten und teilweise noch leben. Sie können vorläufig in München bleiben, befinden sich im Asylverfahren oder sind schon anerkannt, finden nur noch keine Wohnung. Die Grundausrichtung des Lighthouses blieb: Offene und freundliche Begegnungen mit Menschen, die von Flucht, Krieg und Vertreibung geprägt sind und für die hier einiges immer noch fremd ist. Allerdings ging es nicht mehr nur um die Geste des Willkommenheißens und um erste Informationen. Daher wurde das Konzept verändert und an die neuen Gegebenheiten angepasst. Die meisten Bewohner*innen sprachen schon Deutsch, waren oft in Kursen, in der Ausbildung oder in einem Job und erst am späten Nachmittag oder am Wochenende zu Hause. Sie benötigten andere Informationen als neu Angekommene. Deshalb führten die Lighthouse-Ehrenamtlichen längere und intensivere Gespräche, übten mit den Bewohner*innen deutsche Konversation, spielten Spiele zum Üben der Sprache, suchten für sie passende Kurse, Freizeit- oder Sportangebote heraus oder halfen ihnen einfach dabei, sich noch besser in München zu orientieren.

In der gelb-weiß gestrichenen Holzhütte trafen die Bewohner*innen auf Menschen, die offen für ein freundliches Gespräch sind und gerne individuelle Fragen beantworteten, die den Geflüchteten auf der Seele lagen. Da die Menschen nicht selten mehrere Monate, ja sogar Jahre in der Bayernkaserne leben mussten, war das Lighthouse Welcome Center®  für viele zu einem beliebten Treffpunkt geworden. Hier verabredeten sie sich auch mit Freund*innen, die woanders untergebracht waren. Das Lighthouse war zudem eine Anlaufstelle für Anwohner*innen, die sich hier über das Geschehen in der Einrichtung erkundigten oder erfahren wollten, wo ihre Hilfe gebraucht wird.

Das Lighthouse am neuen Standort in der Lotte-Branz-Straße

Bild: Sandra Brem

Das Lighthouse Welcome Center® ist nun wieder umgezogen: Da die Bayernkaserne abgerissen wird, steht die Hütte jetzt neben der Kurzzeitaufnahme in der Lotte-Branz-Straße 2. „Schön, dass ihr hier seid…“ wird die Begrüßung vieler Ehrenamtlicher sein, wenn die Bewohner*innen, die gerade neu angelangt sind, zu ihnen kommen. Hier bekommen die Menschen wichtige Informationen für das Leben und Miteinander in München. Somit bekommt das Lighthouse seine ursprüngliche Funktion zurück: Es ist wieder eine Anlaufstelle für neu Ankommende in München. Mit einem Lächeln und der legendären Tasse Tee werden sie willkommen geheißen, um ihnen den Anfang in Deutschland zu erleichtern.

 

Das neue mobile Projekt

Foto: Katharina Griepenburg

Das Lighthouse brauchte einen erneuten Umzug. Da wird die Hütte nicht ein weiteres Mal auf- und abbauen konnten, haben wir uns Gedanken für die Zukunft gemacht. Da kamen wir auf eine neue Idee: Das Lighthouse Welcome Center muss mobil werden!
Jetzt stehen wir mit einem Wagen in der Gerty-Spieß-Str. Auch in diese Unterkunft tragen wir den Lighthouse Auftrag mit rein. Die Ehrenamtlichen packen die Bänke und Spiele aus und begrüßen die Bewohner mit einem Lächeln. Die Bewohner haben die Möglichkeit sich dazu zu setzen und gemeinsam auf Augenhöhe zu reden.
Das Konzept des mobilen Lighthouse ermöglicht es, flexibel in Unterkünfte zu fahren, die gerade einen dringenden Bedarf haben. Ziel ist es, für einige Monate an einem Standort zu stehen und mit den Bewohnern in Kontakt zu kommen und sie zu unterstützen. Nach ein paar Monaten wird eine neue Unterkunft angefahren.

 

Die Ehrenamtlichen

Die ehrenamtlichen Mitarbeitenden werden auf ihre Tätigkeit vorbereitet und entsprechend geschult. Zudem erhalten sie laufend die neuesten Informationen über einen Newsletter und können an speziellen interkulturellen Trainings teilnehmen. Die Gestaltung der Arbeit im Lighthouse wird in partizipativen Prozessen gemeinsam mit ihnen weiterentwickelt. Glücklicherweise arbeiten im Lighthouse Welcome Center® auch Ehrenamtliche, die neben Englisch auch Arabisch und andere Sprachen sprechen. Und oft ist es einfach nur ein Lächeln, das mehr sagt als Worte, denn das Lächeln bedeutet in jeder Sprache dasselbe.

Ein Modellprojekt

Das Lighthouse Welcome Center® ist als spendenfinanziertes Modellprojekt konzipiert und hat bereits in in- und ausländischen Medien großen Anklang gefunden. Es wird von einer hauptamtlichen Mitarbeiterin mit Unterstützung eines*einer FSJ-ler*in (Freiwilliges Soziales Jahr) oder Bufdis (Bundesfreiwilligendienst) koordiniert. Sie arbeiten mit allen in der Lotte-Branz-Straße tätigen Akteur*innen zusammen.